Willkommen in unserer Angehörigengruppe!
Wenn du hier auf dieser Seite stöberst, gibt es in deinem näheren Umfeld wahrscheinlich einen problematischen Umgang mit Alkohol.
Die gute Nachricht: Du bist nicht allein! Viele Angehörige fühlen sich mit ihren Sorgen und Herausforderungen überfordert. In unserer Angehörigengruppe, die dienstags in Köln stattfindet, hast du die Möglichkeit, dich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Hier teilen wir die Sorgen und Erfahrungen. Das Ziel der Gruppe ist es, die Wege aufzuzeigen, um deine Situation besser zu verstehen und neue Perspektiven zu entwickeln.
Hast du Fragen? Wir haben dir hier ein paar wiederkehrende Fragen beantwortet:
Ich mache mir Sorgen um einen guten Freund oder eine gute Freundin. Kann ich zu der Angehörigengruppe kommen, auch wenn ich nicht verwandt bin?
Klar! Du bist willkommen, wenn du dich um den Konsum einer dir nahestehenden Person sorgst.
Wann und wo findet die Gruppe für die Angehörigen statt? Muss ich mich anmelden?
Die Gruppe trifft sich dienstags von 19:30 bis 21.10 Uhr in der Piusstr. 101 in Köln Ehrenfeld. Eine Anmeldung ist erforderlich unter linden.blaueskreuz@gmail.com
Ich kann nicht jeden Dienstag. Kann ich auch unregelmäßig kommen?
Ja, das ist möglich. Ein regelmäßiger Besuch ist vergleichbar mit einem Sprachkurs: es ist besser, wenn du regelmäßig teilnimmst, um die Verbesserung zu fördern, aber auch sporadische Besuche sind willkommen.
Setz dich nicht unter Druck, schau es dir einmal an. Unsere Devise: erst mal reinschnuppern, dann entscheiden, ob es etwas für dich ist.
Was kann ich mir unter dieser Selbsthilfegruppe vorstellen?
Unsere Selbsthilfegruppe bietet den Raum für Austausch und Unterstützung. Hier helfen sich die Mitglieder gegenseitig und teilen ihre Erfahrungen. Wir sind Moderatoren/Moderatorinnen mit langjähriger Erfahrung, die zusammen mit den Teilnehmenden an Lösungen arbeiten. Wir schauen uns unsere Einstellungen zur Sucht an, hören von anderen, wo deren Probleme liegen und eines hat sich in den Jahren unserer Erfahrung herausgestellt: Der Konsum kann eine Abwärtsspirale sein, die wir zusammen durchbrechen können! „Einmal ist kein Mal“. Gib der Gruppe und der Zusammenarbeit in einer Selbsthilfegruppe eine Chance.
Die Atmosphäre bei uns ist recht locker. Auch wenn das Thema mit viel Traurigkeit und Frustration verbunden ist, so sitzen wir hier nicht rum und heulen. Natürlich wird es auch mal emotional! Für manche ist es das erste Mal, dass sie überhaupt über die teilweise jahrelange Belastung durch den Konsum reden. Doch wir bringen auch Licht ins Dunkel, teilweise fallen uns die Erkenntnisse wie Schuppen von den Augen und dann kann es auch sehr erhellend, heiter und lustig werden. Das Feedback der Teilnehmenden ist immer: Der Besuch der Gruppe ist sehr entlastend.
Was muss ich beim ersten Besuch beachten?
Sei einfach etwa 15 Minuten vor Beginn da. Wir freuen uns, dich kennenzulernen und dich mit den Räumlichkeiten vor Ort vertraut zu machen. Wir wissen, dass der erste Besuch herausfordernd sein kann. Dein erster Besuch heißt: einfach mal zuhören, wie läuft so eine Gruppe. Es wird dir schon beim zuhören sicher einiges bekannt vorkommen! Das kann für das erste Mal schon reichen, je nach Persönlichkeit. Wir drängeln dich nicht.
Wenn du möchtest, kannst du dich selbst und deine Situation gegen Ende der Gruppenstunde vorstellen. In den kommenden Gruppenstunden werden wir dich dann gerne in die gemeinsame Gruppenarbeit integrieren.
Kann ich meinen suchtkranken Angehörigen mitbringen?
Es ist wichtig, dass auch dein Angehöriger eine Selbsthilfegruppe besucht – für Suchtkranke findet zeitgleich eine separate Gruppe statt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Angehörige und Betroffene verschiedene Themen beschäftigen, weshalb wir die Gruppen getrennt halten.
Welche Kosten fallen für den Besuch an?
Die Teilnahme an unseren Selbsthilfegruppen ist kostenlos. Über eine Spende freuen wir uns aber immer, sei es durch eine Spendenbox oder per Überweisung. (Siehe Spenden)
Soll ich meinem Angehörigen sagen, dass ich die Angehörigengruppe im Blauen Kreuz besuchen will?
Vermutlich besteht das Suchtsystem, in dem du dich mit deinem Angehörigen bewegst, auch aus einem Bündel von Lügen und nicht gehaltenen Versprechungen. Lösen wir also das System schon gleich damit auf, dass wir, bzw. du, bei der Wahrheit bleiben.
Du bekundest damit auch deinem Angehörigem gegenüber, dass du „für dich etwas ändern willst“. Das ist möglicherweise das erste Mal, dass dein Angehöriger Widerstand erfährt. Lass dich von seiner/ihrer Reaktion nicht abschrecken: Du willst etwas für dich tun und nicht (mehr) deinem Angehörigen nach dem Munde reden.